wir hängen mit allen unseren fasern am profanen leben (an der profanen welt – kampf gegen die witterung, den hunger und die langeweile), unsere sinnlichkeit bindet uns an sie. die profane welt ist nicht nur die bühne unserer tätigkeit, sie durchdringt uns von allen seiten, sie ist einserseits teil von uns und andererseits, sind wir ihre konstrukteure …
indem wir uns begannen zu organisieren und clans (kleine gruppen) bildeten, vernetzen wir uns in der profanen welt, es entwickelte sich einfache gesellschaftsformen. am anfang machte jeder alles, die abhängigkeit war klein in der gruppe, mit zunehmender vernetzung setzt die spezialisierung ein, man erschuff sich freiräume in der profanen welt und so begann sich eine individualität zu entwickeln. zu beginn war die individualität nicht auf eine person bezogen, sondern auf den clan. – wir sind im zeitalter des totemismus, 14 bis 17 millionen jahre vor unserer zeit (stammesgeschichte).
im clan können wir durch „schaffung von freiräumen“ uns dem sozialem leben widmen, in der gesellschaft (zusammen) entwickeln wir höhere ideale / werte. diese ideale / werte binden wir an symbole und geben so diesen idealen / werten eine kraft in der profanen welt. die symbole sind meistens symbole (clanabzeichen), später werden es tier symbole, noch später ahnen symbole. über die jahrtausende werden die ideale und werte durch die zunehmende vernetzung immer ausgefeilter, immer „bewußter“. aber nicht nur die ideale werden „bewußter“ (menschlicher), auch werden die symbole immer menschen ähnlicher und so werden die ideale nicht mehr an symbole gehängt, sondern an natur zeichen (bäume, felsen, sonne) und so entstehen viele verschiedene götter über die jahrtausende (bunjil, daramulun, nurelle, kohin, …). schließlich entwickeln wir dann einen mehrgottglauben (ägypter, römer, griechen), wo die götter schon sehr dem menschen ähnlich sind, bis hin zum eingottlgauben (abrahmatischen religionen).
parallel zu entwicklung des individuums (zuerst zählte nur der clan), entwickeln wir also einen glauben an einen individuellen gott. dabei sind das aber nur unsere ideale, die wir uns in der gesellschaft gemeinsam erarbeitet haben (der mensch wird mensch, durch den mensch) und die wir an eine symbolik hängen, weil wir so im profanen leben an diese ideale leichter erinnert werden.
über die zeit entwickelten wir um diese ideale – gebote und verbote und schaffen so eine eigene, heilige welt – abgegrenzt vom profanen leben. die kräfte der heiligen welt, sind das streben des individuums nach diesen höheren idealen. wir entwickelten in der heiligen welt geheimsprachen um sich dem profanen leben stärker zu wieder setzen, so wurde die heilige welt umso mehr zu etwas besonderem. die askese, die mit dem heiligem leben verbunden ist, soll die sonderstellung des menschen zur profanen welt unterstreichen. durch askese kann der mensch sich dem profanen leben wiedersetzten, er kann sich sozusagen seiner wurzeln entledigen, übertreibungen bei der askese sind notwendig, denn sonst würden gläubige (die massen) das ziel zu tief hinab reisen, so bleibt das mittel auf einer entsprechenden ebene.
das ist auch der wiederspruch der heiligen welt, sie will sich zur profanen welt abgrenzen und dehnt sich aber in die profane welt aus, denn ohne des glaubens der massen aus der profanen welt, wäre religion (die heilige welt) nicht das was sie ist …
immer wenn wir etwas nicht wissen, dann verdrehen wir, oder wir glauben an einen gott. wir sollten lernen zu sagen „wir wissen es nicht“. viele wissenschaftler tendieren sogar heute noch dazu, wenn etwas unbekannt ist, an einen gott zu glauben, wobei ich nicht bestreiten will, dass das leben sehr spirituell ist, jedoch sind wir es, die durch die gemeinsame vernetzung, dem leben eine bedeutung geben …
das was bei uns die kirche machte, übernahm in asien z.b. der buddhismus …
nicht anders ist es beim islam …